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Bergtour „Goldberggruppe“, 30.07. bis 03.08.2023

03.08.2023

„Labiles Wetter, Regen, Gewitterneigung, Gipfel in Wolken ...“

Diese Wettervorhersage für die nächsten Tage ließ uns zweifeln, ob es überhaupt Sinn macht, sich in die Berge aufzumachen.

Unter dem Motto „schau´n wir mal, dann seh´n wir schon“, machten wir uns schließlich doch auf dem Weg nach Sportgastein. Ausgerechnet ein Stau rund um Salzburg bescherte uns den Umstand, dass der größte Regenguss bereits durch war, als wir in Sportgastein starteten. So hatten wir nur in der ersten halben Stunde des Aufstiegs noch Regen.

Nach gut 2,5 Stunden erreichten wir unser Tagesziel, die Hagener Hütte (2.446 m).

Der kommende Montag brachte das angekündigte Zwischenhoch, doch leider auch schon die erste Planänderung. Die vorgesehene Überschreitung des vorderen Geißlkopfes war nicht möglich, da der Weg inzwischen zu brüchig geworden ist und von Bergpolizei und Bergwacht als unbegehbar eingestuft wird. So erreichten wir bereits am frühen Nachmittag über ein Teilstück des Tauernhöhenweges unser nächstes Ziel, die Duisburger Hütte (2.572 m).

Leider bewahrheitete sich der Wetterbericht für die kommenden Tage, so dass wir die geplante Fortsetzung der Tour über das Schareck zum Zittelhaus auf dem Hohen Sonnblick einer weiteren Nacht auf der Duisburger Hütte opfern mußten.

Den Dienstagmorgen nutzten wir zu einem Abstecher Richtung Baumbachspitze, wo wir auf dem Grat zwischen Baumbachspitze und Strabelebenkopf die 3000er-Marke überschreiten konnten. Dank des guten Orientierungssinns von FÜL Jürgen Baumgardt fanden wir trotz fehlender Wegmarkierungen und trotz Sichtweiten von teilweise unter 50 Metern sicher den Weg zurück zur Hütte.

Der Dienstag sollte uns über den Alpenhauptkamm wieder von Kärnten ins Salzburger Land führen. Im dichten Wolkennebel stiegen wir über die Fraganter Scharte zur Herzog-Ernst-Spitze (2.933 m) auf. Hier konnten wir eindrucksvoll erleben, wie sich im Wetterbericht harmlos klingende Windgeschwindigkeiten von 40-60 km/h auf einem schmalen Gipfelgrat anfühlen können. Der kräftige Fönsturm ließ weder den geplanten Abstecher zum Scharek, noch den obligatorischen Gipfelbucheintrag zu.

Auf dem Gipfel des Neunerkogels (2.827 m) waren wir sogar dankbar, uns an den Seilen des Gipfelkreuzes mal sicher festhalten zu können.

Ein großartiger Regenbogen und die rasche Auflösung der Wolken nach Erreichen der Alpennordseite waren weitere Naturschauspiele, die wir beobachten konnten, als wir nach 4 Stunden das Niedersachenhaus (2.471 m) erreicht hatten.

Nicht einmal am letzten Tag konnte die ursprüngliche Tourenplanung umgesetzt werden. Regen und Wind veranlassten uns, anders als geplant direkt vom Niedersachsenhaus zum Auto abzusteigen.

Am Ende waren wir uns dennoch einig, dass es richtig war, trotz der schlechten Wettervorhersage in die Berge gefahren zu sein. Wieder einmal bewahrheitete sich der Spruch: „Irgendwas geht immer“.

 

Teilnehmer:

Jürgen Baumgardt, Wolfgang Walczyk, Stefan Linge, Christian Roth