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Stoneman - Taurista

15.09.2020

Der ehemalige UCI Weltcupgewinner Roland Stauder hat diese erlebnisreiche Mountainbike-Tour in Österreich mit seinen 4.500 Höhenmeter angelegt und nicht nur diese. Das Weltnaturerbe der Drei Zinnen, der mystische Dunkelwald des Erzgebirges, der faszinierende Aletsch-Gletscher im Schweizer Wallis und die zauberhaften Wälder der belgischen Ardennen – jeder Stoneman ist einzigartig, sie vereint jedoch die Fahrt durch spektakuläre Landschaften.

Mit dem Stoneman-Konzept möchte er uns in eine Welt voller Emotionen mitnehmen, um uns das Gefühl zu geben, um das es eigentlich gehen sollte: nicht um Leistung, nicht um Technik, sondern um das Naturerlebnis. Wir fanden, das hat er fantastisch auf dem Stoneman-Taurista hinbekommen.

Mit 14 Bikern fuhren wir zum Einradeln, nach der 6- stündigen Autofahrt, auf die Edelweiß-Alm. Dies gab uns schon einmal einen guten Vorgeschmack auf die steilen und langen Anstiege, die uns in den nächsten Tagen erwarten würden. In unseren Gefilden ist das Gelände ja eher kupiert, daher war dies eine nützliche Eingewöhnung.

Am Freitag begann, bei schönstem Wetter, nun unsere 3 tägige Tour. Wir strebten wieder den „Bronze Stein“ an, da wir neben anspruchsvollen Trailpassagen auch auf entspannte Pausen großen Wert legen. Vor 6 Jahren absolvierten wir bereits mit großer Begeisterung den Dolomiti-Stoneman. Für Biker, die den ambitionierten sportlichen Aspekt im Fokus haben, gibt es den „Silbernen“ bzw. „Goldenen Stein“. Dafür muss die Tour in 2 Tagen bzw. 1 Tag bezwungen werden.  

Um auf die eigentliche Piste zu kommen, fuhren wir zunächst immer von unserem Hotel in Radstadt auf Fahrradwegen zum Einstieg. Das heutige Ziel war die Berghütte auf dem 1.827 m hochgelegenen Hochgründeck. Der Weg führte uns über den Sattelbauer auf 1.283 m, wo die 1. Stempelstelle zu finden war. Kaum hatten wir die ersten 1.000 Höhenmeter bezwungen, ging es wieder talabwärts durch Flachau. Nachdem wir, wie es unser Guide Holgi bezeichnete, den Frühstücksberg absolviert hatten, erwartete uns jetzt die eigentliche Tagesherausforderung. Mit teilweise 18% Steigung auf Wald- und Schotterwegen kämpften wir uns, unserem Ziel entgegen. Die fantastische Aussicht und das gemeinschalftliche Leiden erleichterte uns den Aufstieg, der mehr als lohnenswert war. Denn das 360 Grad Alpenpanormama auf der Heinrich-Kiener-Hütte ist grandios.

Der zweite Tag sollte, laut unseren Guides, relativ entspannt werden, lediglich 1.000 Höhenmeter standen auf dem Programm. Allerdings war der Anstieg zur Rossbrand-Hütte mit einigen Schiebepassagen bespickt. Auch unsere stärksten Fahrer, konnten diese Passagen nicht bewältigen.

Es ging durch ein mysteriöses Hochmoor mit vielen tiefen Matschlachen und verdeckten Wurzeln. Auf dem 1.770 m hohen Rossbrand befand sich unsere 3. Stempelstelle und wieder wurden wir von einem einzigartigen Alpenpanorama mit unmittelbaren Blick auf den 3.000 er Dachstein, überrascht.

Gut gestärkt von den typischen Almspezialitäten ging es nun trailabwärts zum 979 m hohen Mandlberg. Dieser Trail ist einer, der anspruchvolleren Passagen des Tauristas, er ist teilweise mit „nur für geübte Downhiller“ beschildert. Daher waren wir sehr froh, dass alle unfallfrei ins Tal kamen.

Zur Belohnung gönnten wir uns diesmal sogar 2 Kaffee-, Eis-, Kuchen- und Bier-Einkehren. Am späten Nachmittag war noch Zeit für Holger`s Leidenschaft zum Golfen, er war redlich bemüht uns für diese Sportart zu begeistern. Der Funke sprang über und es machte großen Spaß, denn neue Eindrücke sind immer spannend. Danke, Holgi :-).

Der Golfplatz gehörte übrigens auch zu unserem schönen Wellness-Hotel. Genau wie unsere ausserordentlich nette Bedienung „Steffi“, sie machte durch ihre Herzlichkeit jeden Abend für uns zum Event. Vielen lieben Dank, wir werden dich nie vergessen.

Die Königsetappe stand uns am 3. Tag bevor, es ging über den auf über 2.000 Höhenmeter gelegenen alten Tauernpass. So einen Aufstieg braucht man nicht jeden Tag, teilweise über 20% Steigung auf groben Schotter und würde das nicht reichen, mussten auch noch Tragepassagen dazukommen.

Roland Stauder hatte vermutlich zur Bestätigung, um noch auf dem rechten Weg zu sein, am Pass sein Erkennungssymbol aus Metall anbringen lassen. Wir waren jetzt im alpinen Bereich unterwegs, was mich immer sehr ehrfürchtig werden lässt, wie klein wir eigentlich im Gegensatz zu unserer großartigen Natur sind. Ein überwältigendes Gefühl,  hier oben sein zu dürfen.

Knapp 600 m trailabwärts ging es zum Johannesfall. Der Wasserfall, der sich 60 m in die Tiefe stürzt, fasziniert vor allem deswegen, weil ein Steig hinter den Wasserfall führt. Die Mutigsten unserer Gruppe kletterten mit ihren Klickies auf dem glitschigen Untergrund hinter den Wasservorhang, um die sensationelle Aussicht zu genießen.

Nun waren auch die letzten 1.800 Höhenmeter geschafft, trotz einiger heftigen Anstrengungen überwiegt die Begeisterung für diese wunderschöne Mountainbiketour, Roland Stauder hat seiner Marke wieder alle Ehre gemacht.

Wir bedanken uns bei unseren Guides Holger & Holger, die durch ihren unermüdlichen Einsatz mit ganz viel Spaß das gemeinschaftliche Erlebnis in den Vordergrund stellen.