2018_Sudetendeutsche_Huette | © DAV Bad Hersfeld

Gerüche und Temperaturen – Arbeitswoche 2018

29.06.2018

Vom 17.6. bis 24.6.2018 waren, wie jedes Jahr, wieder Mitglieder ehrenamtlich zur Arbeitswoche auf unserer Patenhütte, der Sudetendeutschen Hütte (2650 m), ins Tauerngebiet, gereist.

Nach 13 Std. Fahrt und Aufstieg konnten wir endlich den neuen Hüttenwirt begrüßen. Er und seine Frau sind Nepalesen. Er ist Sherpa, der im Winterhalbjahr geführte Touren in seiner Heimat anbietet.

Das erste Geruchserlebnis war kein Kampf, sondern ein Erlebnis. Nepalesen kochen und würzen denn doch ein wenig anders als die Tiroler. Wir wurden wunderbar und mit viel Liebe versorgt. So konnten wir denn auch gut gestärkt unsere Arbeiten angehen.

Als erstes säuberten wir die Filteranlagen und den Einlauf des Frischwassers, sodass der Prüfer die Anlage ohne Einwand abnehmen könnte.

Das zweite Geruchserlebnis war ein wahrer Kampf mit der Nase. Die Rotteboxen mussten geleert werden. In den Rotteboxen landen die geklärten Abwasser der Hütte gefiltert und in fester Form.

Sie müssen ausgeschaufelt werden und in Bigbags für den Hubschrauberabtransport zwischengelagert werden.

Dann kam der Temperatursturz. Von morgens ca. 8°C fiel das Termometer auf -2°C. Wir erwachten mit weiß gedeckten Tischen und bestäubten Bergwänden. Sturmböen taten ein weiteres, um die Umwelt als ungemütlich zu empfinden. Nachts war die 3. Decke im Lager angesagt. Gott sei Dank, kam auch die Sonne hier und da mal raus.

Die Restwoche wurde mit Wegearbeiten, wie Natursteinpflastern um die Hütte, Beseitigung der Winterschäden auf den Zugangswegen von der Steiner Alm im Tal und zum Hüttenaufstieg verbracht. Kleine Malerarbeiten und das Aufrichten und Reparieren des im Wintersturm umgefallenen Heilandskreuzes beschlossen demütig unsere Woche.

Natürlich hatten wir auch einen freien Tag, den wir zum gemeinsamen Aufstieg in die Gradötzscharte nutzten und ganz neue Ausblicke auf Großklockner und Großen Muntanitz genießen konnten.